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Das Sonettoid
ist ein vom Sonett stammendes
Gedicht, aber ohne Reim und ohne
Rhythmus – das Sonettoid ist in Prosa,
wenn beispielsweise der Inhalt des Sonetts
in eine andere Sprache übersetzt ist, geschrieben.
Das Sonettoid Nr. 1
Der 1. Januar von Jan Stanisław Skorupski
aus dem Buch TEMPO
Die erste Quartine ist in Sonett-Form gefasst
auf dem San Marco zu Silvester
brodelt die wirrwärrige Masse
so formiert sich die neue Klasse
mit Petarden-Chaos-Orchester
Die zweite Quartine als Sonettoid
wenn du ein bisschen Freiheit empfinden willst
geh weg weit von der Masse
in den Hafen des Gedank-Abenteuers
für die Stille kamen die schlimmen Zeiten
Die zwei Terzinen ebenfalls als Sonettoid
du findest in der einsamen Gondel
nur die Ursache des Seufzers
den Trug-Effekt der Ausgelassenheit
die Kanäle sind angeschwollen von Champagner
trotzdem: es ist nicht leicht Erinnerungen zu versenken
wenn du nachhaus frühmorgens zurückkehrst
Venedig, den 1. Januar 1995
Helmut Vogel liest das Sonettoid Nr. 1 von Jan Stanisław Skorupski
Franciszek Usinowicz spielt eigene Komposition SIRIUS
Donau-Sturm-Ballade von Jan Stanisław Skorupski
singt und spielt Klavier der Autor
elektronisch interpretiert Witold Czajkowski
1981
» Soneto kiel eta sono
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©2003 Jan Stanisław Skorupski
(jss@skorupski.com)
www.skorupski.com
design Kilu
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