Die Weisse Litanei über die Arbeiten von Antoni Kowalski
                 liest Hermann Ebeling


STATION DANZIG – AUFGEHEIZTE WÜNSCHE
Wie DIE ANNÄHRUNG DER STANDPUNKTE ertragen?
DIE VERKNOTUNG DER ENDEN geht weiter
Obschon ein FUNKEN DER HOFFNUNG erglomm
ZWISCHEN DEM NICHTS UND DER HOFFNUNG
Wogt DER KAMPF DER GEDANKEN
GEGEN SICH SELBST reift DER STURM DER GEFÜHLE
EINEN SCHRITT NACH VORN, da spionieren DIE SCHURKEN
Und sudeln VOR ALLEN und ÜBER SICH SELBST HINAUS
Und tragen ALLES UND NICHTS
SCHLESISCHE STATION – Barrikade der Gier
DAS PULVERFASS füllt sich mit Feuer
NICHTS WAS IST will nicht mehr preisgegeben werden
UNRUHE ÜBER DAS MORGEN verbirgt sich im Schatten
Es harrt DER RÜCKKEHR der Freiheit DER VERSCHULDETE Dichter
Der Scherge kennt schon DEN GESCHMACK DER GRÖSSE
DER EISERNE ENTSCHLUSS gilt nichts OHNE GEIST
DER FRIEDHOF DER UNNÜTZEN DINGE
Öffnete seine Pforten und wartet auf den TOD DER SCHWALBE
AN DAS BILD kriecht DIE SCHWARZE SPINNE heran
Und zieht vier Fäden zugleich:
DIE VIER PHASEN DES EMPFINDSAMEN
DIE KLEINE SITZUNG ist geschlossen
Der Dichter ist FREI
DER WEG NACH NIRGENDWO ist versperrt
DIE GLOCKE DER ZEIT schweigt
TAUB WIE EIN BAUMSTAMM
DIE ERINNERUNGEN SCHWINDEN
Und schwinden wird auch DAS ZIEL, DAS VERBLIEBENE
DER LETZTE BEITRAG verleiht keinen Mut
Durch den BOGEN DES TODES
Strömt DIE WEISSE LITANEI
Es bleibt DIE HEILIGE RUHE


Berlin, Obere Galerie 1984

Aus dem Esperanto: Gerd Bussing
Violine: Hubert Stokowski




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